In der dynamischen Welt der Cybersicherheit ist proaktives Handeln von entscheidender Bedeutung, um digitale Vermögenswerte vor sich entwickelnden Bedrohungen zu schützen. Red Teaming, ein Ansatz zur Sicherheitsüberprüfung, hat sich zu einer entscheidenden Strategie entwickelt, um Schwachstellen aufzudecken, bevor Angreifer es tun.

Das Fundament dieser modernen Strategie ist die Open Source Intelligence (OSINT), eine dynamische Analyse des jeweiligen Ziels, welche es dem Red Team ermöglicht, sich den entscheidenden Vorteil im simulierten „Angriff“ auf unsere Kunden zu verschaffen.

In diesem Artikel befassen wir uns mit der praktischen Integration von OSINT in das Red Teaming Framework und beleuchten Methoden, Tools und deren Auswirkungen auf die Steigerung der proaktiven Sicherheit.

Taktische Aufklärung dank öffentlich zugänglicher Daten

In einem Umfeld, in dem Bedrohungsakteure immer raffinierter werden, gewinnt die Rolle von Red Teamings bzw. TIBER-Assessments entscheidend an Bedeutung. Es handelt sich um Techniken, die die Taktiken potenzieller Angreifer widerspiegeln und es Unternehmen ermöglichen, Schwachstellen zu entdecken, bevor sie ausgenutzt werden.

OSINT ergänzt diesen Ansatz, indem es öffentlich verfügbare Daten nutzt und diese in praktisch verwertbare Informationen umwandelt. Dazu gehört beispielsweise die Analyse von Social-Media-Kanälen nach geleakten Informationen, die Untersuchung von Code-Repositories auf Schwachstellen oder die Interpretation von Organisationsstrukturen aus Stellenausschreibungen.

Diese Informationen werden miteinander kombiniert, um potenzielle Angriffspfade aufzudecken und ein möglichst vollständiges Bild des Ziels zu zeichnen.

Methoden und Werkzeuge: Ausarbeitung taktischer Offensive

Der Einsatz von OSINT im Rahmen von Red Teamings umfasst ein Spektrum an Methoden und Tools. Automatisierte Tools, die mit Web-Crawling-Funktionen ausgestattet sind, beschleunigen den anfänglichen Datenerhebungsprozess. Gleichzeitig sorgt die manuelle Analyse unserer Mitarbeiter für Tiefe und Gründlichkeit.

Ob nun durch das Sichten von Databreaches, der Analyse von längst vergessener Schatten-IT oder der Auswertung von Geolocation-Daten, die Ansätze mögen von Kunde zu Kunde unterschiedlich sein, aber das Endziel bleibt gleich: Daten in Informationen umzuwandeln, die als Grundlage für strategische Entscheidungen im Red Teaming dienen.

Die Integration von Open Source Intelligence in ein Red Team Szenario verbessert die Präzision und Anpassungsfähigkeit des Teams:

  • Reale Bedrohungen: Mit OSINT können Red Teams die Aufklärungstaktiken von realen Angreifern nachahmen und so deren Methoden zum effektiven Aufdecken von Schwachstellen widerspiegeln.
  • Maßgeschneiderte Angriffe: Erkenntnisse aus der Open Source Intelligence ermöglichen es Red Teams, Angriffe auf die Nuancen ihrer Ziele abzustimmen und so die Erfolgswahrscheinlichkeit zu erhöhen.
  • Realitätsnahe Szenarien: Erkenntnisse aus OSINT können ebenfalls genutzt werden, um überzeugende Spear-Phishing- oder Social-Engineering-Kampagnen zu erstellen, maßgeschneidert auf das jeweilige Unternehmen und seine Mitarbeiter.

Fazit

Abschließend lässt sich zusammenfassen, dass ein Red Teaming ohne vorangegangene OSINT Phase in den seltensten Fällen ein realitätsnahes Bild zeichnet. Jeder reale Angreifer wird sein auserwähltes Ziel zuvor über einen längeren Zeitraum ausspähen und reichlich Informationen darüber sammeln, um so die eigenen „Erfolgschancen“ zu maximieren und einen technisch versierten, schwer detektierbaren Angriff zu starten.

Open Source Intelligence integriert sich nahtlos in einen ganzheitlichen Red Teaming Ansatz, der Ihnen die Möglichkeit bietet, realitätsnahe Angriffe in einem sicheren Umfeld durchführen zu lassen und hierdurch proaktiv die Sicherheit Ihres Unternehmens zu stärken.